MV Agusta Geschichte
Bereits im Jahre 1907, knapp 4 Jahre nach dem ersten Motorflug der Gebrüder
Wright, baute der italienische Luftfahrt-Pionier Giovanni Agusta sein erstes
Flugzeug. 1920 gründete er die "Costruzioni Aeronautike Giovanni Agusta" in
Cascina Costa, nahe bei Mailand. Diese Firma entwickelte sich bald zu einem
bedeutenden Luftfahrt-Unternehmen.
Giovanni Agusta (1879-1927)
Luftfahrt-Pionier und Gründer der MV-Gruppe
Nachdem Graf Giovanni Agusta 1927 im Alter von nur 48 Jahren überraschend starb,
übernahm sein erstgeborener Sohn Domenico die Leitung der Fabrik.
Gräfin Giuseppina Agusta mit ihren 4 Söhnen
Von links: Corrado, Domenico, Vincenzo und Mario Agusta
Wie alle anderen Firmen in der Flugzeugbranche war auch Agusta nach dem 2.
Weltkrieg gezwungen ein anderes Betätigungsfeld zu suchen. Domenico Agusta
entschied sich schließlich für die Herstellung eines leichten Motorrades und
gründete 1945 die Firma MV Agusta (Meccanica Verghera Agusta). 1946 stellte man
das erste Motorrad mit einem 98cm³ Zweitaktmotor vor.
MV Agusta 98 Turismo
1946: Das erste MV Agusta Motorrad
Drei Jahre später kam mit der bereits wesentlich moderneren 125er der erste
große Verkaufserfolg, den Domenico Agusta auch gleich mit Renneinsätzen
untermauerte. Nach den ersten guten Erfolgen wurden 1950 spezielle Werksrenner
entwickelt, die bis 1975 nicht weniger als 275 GP-Siege und 38
Fahrerweltmeisterschaften errangen. Unter Fahrern wie Carlo Ubbiali (125cm³ und
250cm³), John Surtees (350cm³ und 500cm³), Mike Hailwood (500cm³), Giacomo
Agostini (350cm³ und 500cm³) sowie Phil Read, der für MV 1973 und 1974 die
letzten Weltmeisterschaften errang, wuchs der Ruhm zur Legende, wie sie kaum
eine andere Motorradmarke besitzt. Parallel zum Rennbetrieb baute das Werk auch
die Serienmodelle weiter, denen im Laufe der Jahre, allerdings vor allem durch
die großen Vierzylindermodelle, eine fast ebenso große Faszination zuteil wurde.
Assen 1959
Ubbiali mit der 125er MV vor Spagiari und Hailwood (beide auf Ducati)
John Surtees 1959 in Silverstone
1956 gewann er für MV die erste 500er Weltmeisterschaft
Mike Hailwood
Er gewann von 1962-1965 viermal hintereinander die 500er Klasse für MV
Giacomo Agostini
Er war von 1966-1972 ununterbrochen Weltmeister mit der MV in der 350er und 500er Klasse
Phil Read
Er war der letzte Weltmeister mit einer MV, 1973 und 1975 gewann er die 500er Klasse auf MV Agustaund war somit auch der letzte Fahrer der mit einer 4-Takt-Maschine eine Grand Prix-Weltmeisterschaft errang
Bildquellen:
MV Agusta, Mario Colombo/Roberto Patrigani, Motor Buch Verlag
MV Agusta, Mick Walker, Heel Verlag